Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist im August 2014 von der International Dark-Sky Association als Internationaler Sternenpark anerkannt worden. Aufgrund der relativ dünnen Besiedlung kann man in der Rhön in klaren Nächten einige Tausend Sterne, die Milchstraße, Sternenbilder und Planeten sehen.
Und so machte sich eine Gruppe des Alpinclubs Alzenau, bestehend aus zehn Erwachsenen und neun Kindern zwischen fünf und dreizehn Jahren, am letzten Oktoberwochenende auf, den Sternenpark Rhön zu besuchen.
Nach unserer Ankunft am frühen Nachmittag am Wanderparkplatz Grabenhöfchen nutzten wir den Sonnenschein und die warmen Temperaturen und wanderten zum nahegelegenen Teufelstein Felsen. Zurück am Parkplatz stiegen wir hinauf zur Enzianhütte, unserem Nachtquartier. Nach einem leckeren Abendessen auf der Hütte trafen wir die Sternenparkkoordinatorin Sabine Frank, die uns mit ihrer Begeisterung für die Sterne sofort ansteckte. Ausgerüstet mit allerlei Materialien, um uns die Sterne und Planeten zu erklären, aber ohne Lampen (es geht ja gerade darum, Licht-Emissionen zu vermeiden), liefen wir in der dunklen, mondlosen Nacht auf eine Anhöhe hinauf. Zwar gab es einige wenige Wolken am Nachthimmel, aber die Sicht war trotzdem gut und unter der sachkundigen Anleitung unserer Sternenführerin erfuhren wir viel Interessantes über verschiedene jahreszeittypische Sternenbilder und die mythologischen Geschichten, die diese erzählen. Ausgerüstet mit einem Laserpointer konnte Sabine Frank uns die Sternenbilder zeigen und sie gab uns Tipps, wie wir diese auch zu Hause am Himmel entdecken können. Ein Highlight für alle war, dass wir sogar zwei Planeten, die Venus und den Saturn sehen konnten. Es war ein sehr schönes Gefühl, den Sternenhimmel so bewusst wahrzunehmen, gleichzeitig sensibilisierte uns Sabine Frank dafür, wie schädlich Licht-Emissionen für die Tier- und Pflanzenwelt aber auch für uns Menschen sind.
Nach einer erholsamen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück auf der Enzianhütte wanderten wir am Sonntag von der nahegelegenen Steinwand auf die Milseburg. Der Frühnebel wollte sich den ganzen Sonntag nicht auflösen und erinnerte uns daran, welches Glück wir am Abend zuvor auf unserer Sternentour hatten. Auch wenn die Sichtverhältnisse auf der Wanderung durch den Nebel nicht gut waren, so hatten wir doch Glück an der Steinwand: Der Felsen war trocken genug, um nach dem Mittagessen noch eine Runde zu klettern.
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